Förderprojekte
Wie kann das elektro- und informationstechnische Handwerk die Welt für die Zukunft stark machen? Und wie kann das Handwerk für die Zukunft stark gemacht werden? – Das sind die beiden zentralen Fragen, denen das BFE auch in verschiedenen Bundesprogrammen nachgeht. Ein Kernthema ist hierbei die Digitalisierung, andere sind die Energiewende oder die Vernetzung von Handwerk.
BexElektro (Berufsbildungsexzellenz Elektromobilität)
BexElektro wird gefördert als InnoVET-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. InnoVET ist der Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für eine exzellente berufliche Bildung. 17 Projekte wurden ausgewählt und erproben ihre Konzepte bis 2024. Das BMBF fördert InnoVET mit 82 Millionen Euro.
BexElektro entwickelt aufeinander abgestimmte und anrechenbare Bildungsangebote der DQR-Stufen 3 bis 7 zum Themengebiet Elektromobilität mit Fokus auf systemische Energiemanagementkonzepte und Smart-Home-Ansätze. Sie reichen von der Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung bis zu Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen und richten sich auch an Management- oder Vertriebspersonal. Zur Stärkung der Durchlässigkeit entwickelt das Projekt ein System zur Anrechnung der modular aufeinander aufbauenden Abschlüsse über alle DQR-Stufen.
Diese Bildungsangebote werden von Bildungsanbietern in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen untereinander komplementär und anrechnungsfähig angeboten und in enger Abstimmung mit marktkritischen Herstellerunternehmen konzipiert und erstellt. Um den bisher zu langen Zeitversatz zwischen Technologieinnovation, Markteinführung und Schulungen zu verkürzen, setzt das Projekt auf die Entwicklung eines agilen und intelligenten Systems des Trendmonitorings und der Bedarfsbestimmung.
Zur Vermittlung der Inhalte setzt BexElektro u.a. auf innovative didaktische und methodische Konzepte, bei denen Augmented und Virtual Reality sowie KI-basierte Verfahren der Bedarfserkennung, Faktenrecherche und Interaktionsgestaltung eingesetzt werden. Zusätzlich kommen erweiterte Formen von Blended-Learning-Komponenten zum Einsatz, aber auch innovative Formen der Vermittlung von Wissen, z.B. in interaktiven Workshop-Formaten. Ebenfalls geplant sind entsprechende Weiterbildungen für Lehr- und Führungskräfte an Berufsschulen und ÜBA-Einrichtungen.
Im Ergebnis entstehen Bildungsangebote, die Auszubildenden, Quereinsteigenden, Fachpraktizierenden wie auch Entscheidungsträgerinnen und -trägern aktuelle, innovativ aufbereitete und marktorientierte Inhalte vermitteln. Unternehmen können ihre Fachkräfte qualifizieren und Lernenden bieten sich attraktive und anerkannte Abschlüsse, welche ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt steigern.
Kurzbericht:
Qualifizierungsoffensive für die Energie- und Mobilitätswende – eine Umfrage unter Geschäftsleitungen und Personalverantwortlichen aus Industrie und Handwerk in der Elektrobranche
Ansprechpartner für Rückfragen
Wärmewende NordWest
„Im Rahmen des Gesamtvorhabens werden unterschiedliche innovative/technologische Facetten der Wärmewende auf Gebäude-, Campus-, Quartiers- und kommunaler Ebene in mehreren Forschungsfeldern im Nordwesten um die Region Oldenburg/Bremen praktisch erforscht, umgesetzt und in ihrem Zusammenspiel demonstriert.„
Das Teilvorhaben „EaQ“ generiert aus den Ergebnissen der Forschungsfelder passgenaue Qualifizierungskonzepte, die vorrangig für das Fachhandwerk entwickelt werden. Die Konzepte sollen unter anderem in Weiterbildungsformaten wie z. B. „Vorbereitung auf die Meisterprüfung“ integriert werden. Zudem sollen auch Systeme eingesetzt werden, die eine ergänzende fachliche Qualifizierung ermöglichen.
In dem AP: „QA2.4: Transfer ins Handwerk“ werden dazu auf Grundlage der Forschungsergebnisse und zugehöriger vorhandener Technologien die Themen festgestellt, die für die Qualifizierung der Zielgruppe von Bedeutung sind. Mit den gewonnenen Erkenntnissen und mit den Verbundpartnern im AP abgestimmten Ergebnissen, wird ein zielgruppengerechtes didaktisches Konzept erarbeitet. Neu dabei ist das Ziel, die Integration von digitalen Anwendungen sowie Lehr- und Lernmethoden aus den Hochschulen (vgl. QA2.1). In der Umsetzung der Transfer- und Qualifizierungsformate werden insbesondere innovative digitale Methoden der Wissensvermittlung einbezogen. Das bedeutet, dass zur Wissensvermittlung auch intensiv der Einsatz von Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Lösungen geprüft, und dort wo es sinnvoll ist, auch umgesetzt wird.
Das Teilvorhaben „EaQ“ schließt zudem die Erprobung und Evaluation der entwickelten Qualifizierungen ein. Ergänzend erfolgt eine Anpassung an die Bedarfe der Teilnehmer bzw. Zielgruppen. Für die Evaluation wird besonders das Feedback der Teilnehmer berücksichtigt.
Ansprechpartner für Rückfragen
Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk
Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk unterstützt Handwerk und Mittelstand bei der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Potenziale, die sich aus der digitalen Transformation ergeben. Zum Abbau von Informationsdefiziten werden den Handwerkern und Unternehmern praxisnahe Informations-, Qualifizierungs-, Umsetzungs- und Vernetzungsangebote zur Verfügung gestellt, die in sechs regionalen „Schaufenstern“ entwickelt und bei den Unternehmen platziert werden.
Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ stehen die Vermittlung von Methoden- und Problemlösungskompetenz sowie Vernetzungsmöglichkeiten der Betriebe im Fokus des Handelns. Als erster Ansprechpartner für das Handwerk bietet das Zentrum neben Good-Practice-Beispielen, Dialog- und Innovationsformaten auch Analysetools und Qualifizierungsangebote und entwickelt passfähige und bedarfsgerechte, digitale Angebote für Mittelstand und Handwerk, um so die digitale Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Als Schaufensterpartner im norddeutschen Raum bringt das BFE Expertise in den Bereichen Elektrotechnik, Informationstechnik und Automatisierungstechnik sowie langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Lernsoftware in das Projekt mit ein. Das BFE verfügt sowohl über einen mobilen als auch einen fest installierten Demonstrator, mit denen Betriebe den Einsatz digitaler Technologien simulieren und mit ihnen experimentieren können.
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.mittelstand-digital.de und www.handwerkdigital.de.
Ansprechpartner für Rückfragen
HUBGrade
Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium für Bildung und Forschung gefördert und dem Bundesinstitut für Berufsbildung begleitet.
Ziel des Projektvorhabens HUBGrade ist die Entwicklung eines bundesweiten Weiterbildungsportals des Handwerks, welches bestehende Weiterbildungsplattformen und -angebote sowie Verwaltungs- und Lernmanagementsysteme der handwerklichen Bildungsanbietenden vernetzt und zusätzliche Plattformservices anbietet.
Das HUBGrade-Portal soll alle vorhandenen Weiterbildungsangebote der gesamten Handwerksorganisation in einem Katalog integrieren und schafft somit eine bisher nicht vorhandene Transparenz von Weiterbildungsangeboten im Handwerkssektor. Ferner können die Sichtbarkeit und Reichweite von handwerklichen Weiterbildungsangeboten maßgeblich erhöht werden. Weiterbildungsinteressierte erhalten über die Suchfunktion, z. B. durch Schlagworteingabe und den Einsatz spezifischer Filter, eine übersichtliche Darstellung der für sie relevanten Weiterbildungsangebote. Nutzende können über einen Log-in ein eigenes Profil mit ihren beruflichen Kompetenzen und bereits erworbenen Qualifikationen anlegen.
Ein IT-gestützter Beratungsservice zeigt den Nutzenden, entsprechend ihrer Profile, Empfehlungen bezüglich zu ihren Qualifikationen passende Weiterbildungen oder auch Zugangsvoraussetzungen für nachgefragte Qualifizierungsmaßnahmen. Nutzende erhalten somit auch eine schnelle Orientierung in Bezug auf passgenaue Weiterbildungsmöglichkeiten, ohne sie aktiv suchen zu müssen. Die Eingaben der Nutzenden im Suchportal werden durch das System gesammelt und sowohl regional als auch überregional ausgewertet. Die Bildungsanbietenden können diese Daten nicht personenbezogen abrufen und erhalten somit wichtige Informationen zu regionalen und überregionalen Nachfragen von Weiterbildungsformaten.
Die Nutzenden genießen eine erhöhte Transparenz des Weiterbildungsmarktes der Handwerksorganisationen, können sich umfassender über das Gesamtangebot informieren, Angebote besser vergleichen und sich dadurch auch bewusster für eine passgenaue Weiterbildungsmaßnahme entscheiden.